Haltung macht den Unterschied, keine Verbote!

Noch immer steht die Welt unter Schock, nachdem Israel von der Hamas angegriffen wurde. Doch die Deutung über die kriegerischen Vorgänge fällt unterschiedlich aus. Das merken die Lehrkräfte auch an den Schulen, wenn Schülerinnen und Schüler sich beschimpfen oder Gewaltverbrechen verherrlichen. Dabei ist für den VBE Bundesvorsitzenden Gerhard Brand eines klar:

„Wenn Lehrkräfte nicht bereits jeden Tag für unsere Demokratie einstünden, sähe es düster aus für unsere Demokratie. Die Spannungen, die infolge der unmenschlichen Verbrechen, die die Hamas an tausenden Jüdinnen und Juden verübt hat, nun auch in unseren Schulen auftreten, gehen aber über diesen konkreten Auslöser hinaus und sind auch Folge langfristiger Versäumnisse der Politik bei der konsequenten Bekämpfung antisemitischer Tendenzen in unserer Gesellschaft.“

Vor allem bemängelt er, dass es trotz jahrelanger und vehementer Forderungen seitens verschiedener Interessenvertretungen und Gewerkschaften bis heute keinen bundesweiten Definitionsrahmen in der Frage gebe, was ein antisemitischer Vorfall sei.

„Außerdem fehlen eine einheitliche Meldepflicht für Vorfälle in den Schulen und unabhängige Beratungsstellen für Betroffene antisemitischer Gewalt gibt es, wenn überhaupt, nur vereinzelt. Die Folge: Eine hohe Dunkelziffer, die seit Jahren wächst und eine Herausforderung, die schlichtweg nicht mehr von heute auf morgen gelöst werden kann. Wenn die Politik jetzt glaubt, sich aus ihrem Versagen mit Verboten an Schulen freikaufen zu können, wie dies jüngst in Berlin geschehen ist, kann ich nur davor warnen. Derartige Verbote machen Lehrkräfte zur Zielscheibe für Gewalt. Vielmehr muss endlich Bewegung in das Vorhaben kommen, antisemitische Tendenzen konsequent zu bekämpfen. An den Schulen braucht es dafür deutlich mehr Zeit und personelle Ressourcen, aber auch Fortbildungen für Lehrkräfte, um gelingende Präventionsarbeit gewährleisten zu können.“