Rückblick auf die VBE Bundesversammlung 2021
Es fühlte sich an wie ein unwillkommenes Déjà-Vu, an diesem 23. November 2021, als sich der VBE Bundesvorstand zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenfand. Denn was im Sommer 2021 eher noch als pessimistisches Szenario sicherheitshalber mitgedacht wurde, wurde an diesem Tag aus der Vernunft heraus beschlossen. Die, nach 2020, neuerliche kurzfristige Absage der für den 03. Dezember 2021 in Berlin geplanten VBE Bundesversammlung. Gänzlich auf das Jahr 2022 verschoben werden musste dabei das VBE Forum. Die als zweiter Teil der Bundesversammlung geplante Veranstaltung widmet sich jährlich einem konkreten bildungspolitischen Thema. Am 04. Dezember 2021 sollte mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die Frage diskutiert werden, was Schule als Ort von Extremismusprävention leisten kann. Diesem Thema werden wir uns nun (hoffentlich) im Rahmen der VBE Bundesversammlung 2022 in Berlin widmen.
Kurzfristig in den digitalen Raum verlegt wurde der formale Teil der VBE Bundesversammlung am 03. Dezember 2021. In seinem Bericht zum Geschäftsjahr 2021 thematisierte der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, in deutlichen Worten den Unmut des pädagogischen Fachpersonals an Schule und Kita über die unzureichenden Taten und viel zu oft intransparenten und inkonsequenten Entscheidungen der Politik in der anhaltenden Coronapandemie. „Wer wird hierfür an den Pranger gestellt, wenn man auf den ungenügenden Schutz der Lernenden und Lehrenden hinweist? Wir! Dabei sind wir es doch, die immer wieder deutlich machen, wie wichtig Schule und Kita nicht nur als Ort des Lernens, sondern auch als Ort sozialer Interaktion, als Ort der Beziehung sind. Nur, diese Orte müssen eben sicher gestaltet werden“. Dass hierfür die Politik verantwortlich sei, versah Beckmann mit einem Verweis darauf, dass der VBE der Politik seine Expertise und Angebote der Zusammenarbeit vielfach angeboten habe. Sein Resümee: „Mal wieder klafft das, was Politik sagt, weit auseinander von dem, was an Schule und Kita passiert.“
Dass man sich im VBE auch und gerade in einem Jahr enormer Herausforderungen engagiert mit konkreten bildungspolitischen Fragestellungen und Antworten hierauf beschäftigt hat, machten neben den Berichten aus den Arbeitsbereichen und Querschnittsvertretungen auch insgesamt 12 Anträge deutlich, die in die VBE Bundesversammlung zur Abstimmung eingebracht und beschlossen wurden. Darunter etwa ein Papier zur qualitativ hochwertigen Umsetzung und personell angemessenen Ausstattung des Ganztagsangebotes an Schule, ein Antrag zur Auseinandersetzung mit der Geschichte Deutschlands und die Positionen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sowie „Unterricht, Bildung und Erziehung vor, während und nach Corona.“ Allein drei Positionen brachte der Junge VBE ein.
Welchen besonderen Herausforderungen Lehrkräfte in Corona-Zeiten begegnen, erläuterte auf Basis wissenschaftlicher Ergebnisse der noch nicht veröffentlichten HIS-Studie der Leiter der Untersuchung Prof. Dr. Stephan Gerhard Huber vom Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie IBB der Pädagogischen Hochschule Zug. Mehr Infos hierzu erhalten Sie im kommenden Newsletter des VBE.