Präventionsarbeit ausbauen, Demokratie schützen!
VBE und GEW zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus haben der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) der Opfer der menschen-verachtenden Verbrechen der Nationalsozialisten gedacht. Die beiden größten Bildungsgewerkschaften des Landes mahnten zugleich, dass der zunehmend von Mangel geprägte Schulalltag Demokratiebildung allgemein, aber auch Projekte zur Prävention gegen Antisemitismus mehr und mehr erschweren. Hierzu Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE:
„Wir leben in einer Zeit, die von sich überlagernden Krisen geprägt ist und das gesellschaftliche Miteinander auf eine harte Probe stellt. Wirft man den Blick in die Vergangenheit, wird klar, dass insbesondere Epochen wie diese ein Nährboden für Verschwörungstheorien und menschenfeindliche Narrative darstellen. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass rechte Gruppierungen Unsicherheiten und Angst in unserer Gesellschaft schüren und antisemitische Ressentiments verbreiten. Jede Demokratin und jeder Demokrat stehen in der Verantwortung, die Erinnerung an die unaussprechlichen Verbrechen des Nationalsozialismus zu bewahren und sich jeder Form von Antisemitismus entschieden entgegenzustellen. Nur so können wir unserer historischen Verantwortung nachkommen und sicherstellen, dass Geschichte sich nicht wiederholt.“
Die Vorsitzenden beider Gewerkschaften betonten den Wert, den Bildung in einer demokratischen Gesellschaft innehat und forderten die Politik dazu auf, Schule endlich so auszustatten, dass Schulleitungen und Lehrkräfte professionell arbeiten können. Dies sei Grundvoraussetzung für gelingende Bildung.
Vertreterinnen und Vertreter von Bildungsgewerkschaften aus Israel, Polen und Deutschland nahmen an der zentralen Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau teil. Im Vorfeld des Gedenkens haben die anwesenden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter einen Blick auf das Schicksal von Frauen und nicht-heteronormativen Menschen in Konzentrationslagern geworfen und sich zu vielen Aspekten der Vermittlung des Themenkomplexes in Schulen und Kitas ausgetauscht. Unter anderem war die Wissenschaftlerin Joanna Ostrowska zugeschaltet und hat von den Hindernissen berichtet, mit denen sie im Laufe ihres Forschungsprozesses konfrontiert war. Diese haben sie schlussendlich dazu gezwungen, aus Polen zu emigrieren.