Digitalisierung

Trinationale Zusammenarbeit, auch in Zeiten von Corona

Jährlich begegnen sich Vertreterinnen und Vertreter des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) mit ihren Partnergewerkschaften aus Österreich (GÖD-aps) und der Schweiz (LCH) bei Trinationalen Treffen in einem der drei Länder. Das für dieses Jahr angesetzte Treffen hätte in Dresden stattgefunden, musste aber aufgrund der aktuellen Lage abgesagt werden. Trotzdem nutzen die Eingeladenen die Möglichkeit, an dem angesetzten Termin zusammenzukommen – wie so vieles dieser Tage: digital.

Nach einer Bestandsaufnahme wurde deutlich, dass in Österreich und der Schweiz, genauso wie in Deutschland, die Schulschließungen teilweise sehr kurzfristig angekündigt wurden, sodass kaum Vorbereitung möglich war. Was sich in der Folge umso stärker gezeigt hat: die eklatanten Defizite bei dem Einsatz digitaler Technologien in Schule aufgrund der miserablen Ausstattungslage, die quantitativ und qualitativ unzureichende Fortbildung der Lehrkräfte und die fehlende Übung sowohl der Lehrkräfte als auch der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit digitalen Endgeräten zum Zweck der schulischen Bildung. In einer „Gemeinsamen Erklärung zu einem Innovationsschub für digitale Technologien an Schulen“ fordern die Partnerverbände die Politik ihrer Länder auf, die Krise als Impuls für Innovation zu nutzen und Investitionen zielgerichtet einzusetzen, die auch kreative Lösungen und den Austausch zwischen den Schulen fördern. Zudem müsse bei der Nutzung digitaler Technologien stets die Bildungsgerechtigkeit im Fokus stehen. Dafür braucht es die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten und viel Übung im Umgang mit diesen, auch um Medienkompetenz zu erlangen. Nicht zuletzt wird so eine echte Methodenauswahl für die Lehrkräfte ermöglicht. Sie können dann entscheiden, welche Methode den höchsten Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler hat. „Das muss unser gemeinsames Ziel sein.“ – so schließt die Erklärung der drei Lehrerverbände.