Neue Veranstaltungsformate im VBE: Partizipation leicht gemacht
Fishbowl, Panels, Talks – nimmt man heute an Veranstaltungen teil, scheint das Rezept für die Formate einfach: Die Bezeichnung muss englisch sein, die Einbindung der Beteiligten sichergestellt werden und am besten muss ein „Mehrwert“ entstehen. Manch einem mag das zu viel des Guten sein, aber schlussendlich helfen diese Veranstaltungen ganz klar dabei, wegzukommen vom bloßen Konsum von Inhalten und hin zu einem partizipativen Erlebnis für die Teilnehmenden. Im Rahmen des im letzten Jahr begonnen Strategieprozesses des VBE Bundesverbandes wurden deshalb zwei neue Formate kreiert. Neben den Seminaren der Geschäftsbereiche und Querschnittsvertretungen soll es in Workshops und bei Fachtagungen die Möglichkeit geben, sich themenspezifisch und multiperspektivisch mit Expertinnen und Experten dieses Bereichs auszutauschen.
Die ersten beiden Workshops fanden am 02. September 2019 in Berlin statt. Die erarbeiteten Positionspapiere wurden vom Bundesvorstand des VBE auf seiner Sitzung am 13./14. September 2019 beschlossen und werden nun in die im November tagende Bundesversammlung eingebracht. Werden die Papiere auch dort unterstützt, werden sie handlungsleitend insbesondere für den VBE Bundesverband.
Unter der Leitung des Bundesvorsitzenden des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, berieten die Teilnehmenden über eine abgestimmte Position zum Thema „Föderalismus“. Ausgehend von den Ergebnissen unterschiedlicher Umfragen, bei denen sich mittlerweile die Mehrheit der Gesellschaft für ein zentrales Bildungssystem ausspricht, wurde aus verschiedenen Sichten (Eltern, Lehrkräfte, Politik) darüber diskutiert, welche Pro- und Contra-Argumente es gibt und wie sich ein geeigneter Kompromiss finden lässt. Die Ergebnisse des Workshops zeigen, dass der Föderalismus bessere Möglichkeiten für Partizipation bietet und flexibleres Agieren sichert.
Der zweite Workshop wurde von Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, geleitet und befasste sich mit dem Thema „Seiteneinstieg“. Diese Gruppe diskutierte, welche Standards für die Qualifizierung von Seiteneinsteigenden gelten sollten. Davon unbenommen ist jedoch die Forderung an die Politik, dass es langfristig Ziel sein muss, den existierenden und weiter steigenden Bedarf mit originär ausgebildeten Lehrkräften zu decken. So heißt es im Positionspapier: „Grundsätzlich müssen zur Lehrergewinnung die Attraktivität des Berufes erhöht, eine gleichwertige Besoldung und bessere Arbeitsbedingungen geschaffen und ebenso die Kapazitäten der Lehrerbildung an den Universitäten ausgebaut werden.“