Der VBE im Gespräch: Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, Sandra Scheeres, SPD
Der VBE-Bundesvorsitzende, Udo Beckmann, traf Anfang Februar 2020 die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, Sandra Scheeres sowie deren Referatsleiterin Lehrkräftebildung, Anja Herpell.
Im September 2019 sprachen Scheeres und Beckmann auf dem vom VBE mit veranstalteten Deutschen Kitaleitungskongress (DKLK) in Berlin. Diesen Austausch aufgreifend ging der Bundesvorsitzende zunächst auf den Kitabereich ein und thematisierte dabei die jüngst von Bundesfamilienministerin Giffey angekündigte Reduzierung der Mittel zur Förderung von Erzieherinnen und Erziehern „als verheerendes Signal in Zeiten eines eklatanten Fachkräftemangels“. Senatorin Scheeres erläuterte daraufhin die aus ihrer Sicht im Bundesvergleich hohen Investitionen, die Berlin im Kitabereich in den letzten Jahren gestemmt habe. Sie verwies auf die Erfolge, die man etwa bei der Verbesserung des Personalschlüssels, bei der Erhöhung der Ausbildungskapazitäten oder der Förderung zum Aufbau von multiprofessionellen Teams erzielt habe.
Im Schulbereich war das Schwerpunktthema der Seiten- und Quereinstieg. Berlin ist nach einer aktuellen Umfrage mit einer Quote von über 60 Prozent das Bundesland mit den meisten Quereinsteigenden bei den Neueinstellungen (Schuljahr 2019/2020) in Deutschland. Beckmann machte deutlich, dass eine mindestens sechsmonatige Vor- sowie eine berufsbegleitende Weiterqualifizierung gewährleistet sein müssen, mit dem Ziel, ein vollständiges Lehramt zu erwerben. Senatorin Scheeres erläuterte, dass Berlin ein mehrstufiges Programm für Quereinsteigende aufgelegt habe, in dem die individuelle Förderung nach den jeweiligen Bedarfen einen besonderen Stellenwert einnehme. Hierfür begleiten Paten, beispielsweise pensionierte Lehrkräfte, Quereinsteigende in der Anfangsphase im Unterricht und darüber hinaus. Berlin ermögliche es Quereinsteigenden zudem, sich berufsbegleitend für ein Lehramt zu qualifizieren. Für die Ausbildung verfüge das Land über ein eigenes Studienzentrum. Der sogenannte „Vorkurs“, den Quereinsteigende durchlaufen müssen, bevor sie erstmals vor einer Klasse stehen, hat entgegen der Forderungen des VBE allerdings nur eine Dauer von 14 Tagen.
Weitere Themen, die diskutiert wurden, waren das Thema Bildungsgerechtigkeit und der ab 2025 geltende Ganztagsanspruch sowie die sich hieraus ergebenden Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze.