Umfrage zeigt Ausmaß des Lehrkräftemangels – und kein Ende in Sicht
Der Deutsche Schulleitungskongress (DSLK) fand in diesem Jahr zum zwölften Mal statt. Die forsa-Umfrage, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) aus diesem Anlass beauftragt und herausgibt, wurde immerhin schon zum sechsten Mal durchgeführt. Der Langzeittrend zeigt zwar eine leicht positive Tendenz nach den schwierigen Corona-Jahren, aber insgesamt bleibt es beim Bild: Schulleitungen lieben ihren Job, können ihre Aufgabe aber fast nie zu ihrer eigenen Zufriedenheit ausfüllen und sehen sich von Lehrkräftemangel, strukturellen Problemen und den realitätsfernen Entscheidungen der Politik belastet. Die Hälfte würde ihren Job daher nicht weiterempfehlen. Das ist eine Verdopplung seit 2018.
Der stellvertretende Bundesvorsitzende des VBE, Tomi Neckov, kommentiert die Ergebnisse: „Das, was am meisten fehlt, ist Zeit. Und diese bekommen wir nur, wenn die Leitungen von Verwaltungsaufgaben entlastet werden und mehr Personen an Schulen arbeiten – seien es Lehrkräfte, andere pädagogische Fachkräfte oder Menschen, die administrativ unterstützen können. Das vielbeschworenen ‚multiprofessionelle Team‘ müssen endlich Realität werden.“
Die Ergebnisse der forsa-Umfrage finden Sie hier.
Auf dem DSLK selbst gab es auch in diesem Jahr wieder viele Highlights: Neben Top-Referierenden, die Führung aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten, boten renommierte Menschen aus Bildungsforschung und -praxis Impulse für Schul-, Unterrichts- und Persönlichkeitsentwicklung. In einer Talkrunde, an der Stefan Behlau aus dem geschäftsführenden Vorstand des VBE teilnahm, wurde über den Einsatz von KI, ChatGPT und Co diskutiert. Behlau betonte, dass KI schon (und stärker als Gesellschaft es vermutet) in der Schule angekommen sei. Eine der Herausforderungen ist, Prüfungsformate dafür anzupassen. Dies unterstrich auch Dario Schramm, ehemaliger Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz. Er sprach sich für ein Umdenken bei Prüfungen aus, wobei nicht mehr Reproduktion belohnt werden solle, sondern die Kompetenz, die es brauche, Wissen anzuwenden.