Beschäftigte brauchen Schutz
Gewalt im öffentlichen Dienst
Auf der Fachveranstaltung am 23. Juni 2022 im Willy-Brandt-Haus in Berlin wurden die Ergebnisse der Studie zu Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung im Auftrag des Bundesinnenministeriums vorgestellt.
Vor dem Hintergrund, dass der VBE seit 2016 mit mehreren repräsentativen Umfragen zum Thema Gewalt gegen Lehrkräfte eine besondere Expertise in diesem Bereich hat, nahm Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE, als dbb-Vertreter für den Bildungsbereich an der Veranstaltung teil. Beckmann machte deutlich, dass die vorgestellte Untersuchung die Ergebnisse der VBE-Umfragen bestätigt. Er regte zugleich an, beim Thema Gewalt gegen Beschäftigte im Bildungsbereich das Augenmerk verstärkt auf den Punkt „Gewalt im Internet“ zu richten.
In den Umfragen des VBE zeichnet sich hier seit 2016 eine starke Zunahme ab. Besonders betroffen macht, dass es immer noch eine hohe Dunkelziffer gibt, da aufgrund hoher bürokratischer Hürden, der Angst vor negativen Konsequenzen oder schlicht, weil die Beschäftigten resignieren und eh keine Hoffnung auf positive Veränderung haben, nur knapp ein Drittel der erlebten Gewalterfahrungen gemeldet werden.
Bemerkenswert war die Aussage von Katrin Walter, Leiterin der Abteilung D im BMI, die deutlich gemacht hat, dass Dienstvorgesetzte, die Gewaltvorfälle bagatellisieren oder gar abwiegeln, ihre Fürsorge- und ihre Dienstpflicht verletzen. Sie machte deutlich, dass der Dienstherr alles dafür tun müsse, dass die Beschäftigten ihre Arbeit sicher und ohne Angst verrichten können.