KMK mit neuer Besetzung: Endlich Transformation?
Der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz (KMK), Udo Michallik, selbst bezeichnete die Veranstaltung zur turnusmäßigen Übergabe der Präsidentschaft einmal als „Klassentreffen“ der Bildungspolitik. Mitte Januar war es zuletzt soweit: Der Hut zog von Berlin ins Saarland. Neben den Mitgliedern der KMK finden sich hier auch die Vertreterinnen und Vertreter von Gewerkschaften und Verbänden – so auch der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand. Er nutzte die Gelegenheit, um sich mit der neuen Präsidentin, der saarländischen Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, auszutauschen. Diese hat sich entgegen der langläufigen Tradition kein einzelnes Thema für ihre Präsidentschaft gesucht, sondern stellt die „Bildung in Zeiten des Wandels“ in den Mittelpunkt. Dies sei, so Brand, „zugleich Neuerung und Notwendigkeit. Ein einzelnes Thema zum Schwerpunkt zu machen, wird der Komplexität der Herausforderungen nicht mehr gerecht.“
Aufgrund eines Regierungswechsels in Hessen und eines krankheitsbedingtes Rückzugs aus der Politik mussten kurzfristig auch die Koordinationsstellen der A- und B-Länder neu besetzt werden. Der hessische Kultusminister Ralph Alexander Lorz wechselt in der neuen Landesregierung Hessens den Posten und wird Finanzminister. Als A-Länder-Koordinatorin folgt ihm Karin Prien, die in Schleswig-Holstein Kultusministerin und gleichzeitig stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende ist. B-Länder-Koordinatorin wird nach dem Ausscheiden des langjährigen Schulsenators Ties Rabe die rheinland-pfälzische Kultusministerin Stefanie Hubig.
Dieser neue Schwung kann gut gebraucht werden, denn die KMK hat viele Aufgaben vor sich. So befindet sie sich selbst in einer Transformation während sie die „Bildung in Zeiten des Wandels“ gestalten will. Insbesondere müssen die Erkenntnisse des letztjährig erschienenen Gutachtens zur Struktur der KMK in Handlungen umgesetzt werden. Prognos, die das Gutachten angefertigt haben, empfahl der KMK neue Arbeitsformen zu erproben, Mehrjahresvorhaben zu definieren, die Umsetzung der Beschlüsse besser zu überprüfen und die Gremienstruktur sowohl zu verschlanken als auch zu flexibilisieren. Zudem benötige das KMK-Sekretariat eine klare Rollenverteilung und eine angemessene Personalausstattung. Nicht zuletzt braucht es – wie in so vielen anderen Organisationen auch – ein systematisches Wissensmanagement und die Möglichkeit, digitale Plattformen für die Gremienarbeit einzusetzen.