Bildungsgerechtigkeit

Alles Corona, oder was?

Rückschau auf das vergangene Jahr

„Turbulent“, „bewegt“, „tragisch“, „anders“ – all diese Worte werden genutzt, um das zurückliegende Jahr oder vielmehr die Zeit seit März zu beschreiben. Die Corona-Pandemie und insbesondere die Maßnahmen, die zur Einschränkung der Verbreitung des Corona-Virus ergriffen wurden, haben das Leben und Arbeiten, den Alltag und den
Urlaub massiv verändert.

Für den Verband Bildung und Erziehung (VBE) bedeuteten die Einschränkungen zunächst einmal die Absage der Präsenz auf der Bildungsmesse didacta, der Leipziger Buchmesse sowie den Ausfall des Deutschen Lehrertages als auch die Verschiebung des Deutschen Schulleiterkongresses. Umso mehr waren Bundesverband und Landesverbände dabei engagiert, die Kultusministerien und die Kultusministerkonferenz mit ihrem Expertenwissen bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen – oder aber eine
Anpassung an die Realität an den Schulen einzufordern. Dies taten wir auch gemeinsam mit dem Bundeselternrat (BER) und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Gemeinsam konnten wir an Gesprächen mit der KMK teilnehmen und wurden exklusiv zur Situation an Schulen befragt. Auch deshalb hat die KMK eingelenkt und einen Stufenplan vorgelegt. Dass dieser nicht an evidenzbasierten Indikatoren gebunden ist, kritisieren wir lautstark.

Apropos lautstark: 2020 hat der Bundesverband doppelt so viel Pressedienste herausgegeben wie im Vorjahr. Natürlich lag der Fokus mehrheitlich auf den coronabedingten Maßnahmen, der aktuellen Situation an Schulen und der ungenügend vorangekommenen Digitalisierung an Schulen. Es wurden aber auch viele weitere Themen gesetzt:

  • Gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wurde eine Abfrage zum Thema „Sponsoring an Schulen“ unter den Kultusministerien durchgeführt, analysiert und aufbereitet. Wir haben uns mit der Forderung, dass es klare Regelungen für Sponsoring benötigen, an die Kultusministerien gewendet.
  • Wir kooperieren mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem Verkehrsclub Deutschland bei der Aktion „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ und haben gemeinsam eine Umfrage zu den Gewohnheiten von Eltern durchgeführt, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen. Klarer Fokus ist, das Bestreiten des Schulwegs zu Fuß zu fördern und das Risiko durch Elterntaxis zu minimieren. Diesen Weg gehen wir auch 2021 gemeinsam.
  • Auch die neueste forsa-Umfrage des VBE zum Thema „Gewalt gegen Lehrkräfte“ zeigte die Relevanz dieses Themas. Deutlich mehr Schulleitungen als in der Umfrage zwei Jahre zuvor sagten, dass es Gewalt gegen Lehrkräfte an ihrer Schule gab. Lesen Sie hier mehr.
  • Eine vom VBE in Auftrag gegebene forsa-Umfrage zeigte die noch immer ungenügenden Bedingungen für die Inklusion an Schulen. Ein schlechtes Zeugnis für die Kultusministerien, über das Sie sich hier informieren können.

Intern hat der Verband Bildung und Erziehung seine Strategie fortgesetzt, die Landesverbände miteinander zu koordinieren und den Austausch zu fördern. Während der Pandemie ist der Bundesvorstand zu deutlich mehr Sitzungen zusammengekommen – durchgeführt als Videokonferenzen, aber im Januar und September auch zu zweitägigen Präsenzsitzungen. Außerdem wurden von der stellvertretenden Bundesvorsitzenden für Schul- und Bildungspolitik, Simone Fleischmann, Workshops zu den Themen „Lernen und Leistung“ und „Grundschulempfehlung“ angeboten. Die daraus resultierenden Arbeitsergebnisse wurden in Positionen verdichtet und im Rahmen der der Bundesversammlung verabschiedet.