Endlich Rückenwind aus der Politik
„Ich freue mich, dass die Forderungen der Lehrerverbände und -gewerkschaften so viel Anklang finden. Die Überlegung des Präsidenten der Kultusministerkonferenz Lorz, den Digitalpakt zu verlängern, begrüßen wir – nicht zuletzt, weil wir diese Forderung von Beginn der Debatte an stellen. Nur so können die Gelder verstetigt und die Investitionen damit nachhaltiger gestaltet werden. Die nun freigegebenen Gelder des Digitalpakts sind mit 5,5 Milliarden Euro, die innerhalb von 5 Jahren investiert werden sollen, zwar ein guter Anfang. Sie reichen aber nicht aus, um für die Schulen eine quantitativ und qualitativ hochwertige Ausstattung, die regelmäßig von dafür ausgebildeten Fachkräften gewartet wird, zu sichern. Wer heute den richtigen Impuls für die Schule von morgen setzen will, muss Digitalisierung als gemeinsame Herkules-Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen verstehen und investieren, investieren, investieren – über 5 Jahre hinaus und auch über die momentan veranschlagten 5,5 Milliarden Euro“, fordert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), als Reaktion auf den von Kultusministerpräsident Lorz vorgeschlagenen „Digitalpakt II“.
In einer im Mai 2019 veröffentlichten, vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Auftrag gegebenen forsa-Umfrage zur Digitalisierung an Schulen sagte nur jede dritte Schulleitung, dass es in allen Klassen- und Fachräumen Zugang zum schnellen Internet und WLAN gibt. Und ebenfalls nur jede dritte Schulleitung sagte, dass es mindestens einen Klassensatz an digitalen Endgeräten für die Schülerinnen und Schüler gibt. Die Veränderung im Vergleich zu 2014 lassen keinen Grund zu Optimismus. Beckmann attestierte „Schneckentempo“ und führte aus: „Wenn sich die Digitalisierung an Schulen in der gleichen Geschwindigkeit vollzieht wie in den letzten 5 Jahren, werden wir erst 2034 erreicht haben, dass es an allen Schulen einzelne Klassensätze an digitalen Endgeräten gibt. Damit führt sich die Politik selbst vor.“