Berlin, Gesundheit & Zufriedenheit

„Sicher ist nur, dass es keinen sicheren Schulbetrieb geben wird“

Nach dem Bund-Länder-Gipfel

„Dass in dem Beschluss mehrfach steht, dass die Maßnahmen darauf ausgerichtet sind, einen ‚sicheren‘ Betrieb von Schulen und Kindertagesstätten zu ermöglichen, geht an der Realität vorbei. Wir erwarten von der Politik mit offenen Karten zu spielen. Das nur einmalige Testen pro Woche ist eindeutig zu wenig und schafft eine eher gefährliche Scheinsicherheit. Zudem werden mit dem Beschluss von der Politik wieder einmal Erwartungen geschürt, die nicht eingehalten werden können. Es gibt ein so großes Bedürfnis nach weiteren Öffnungen, dass darüber ganz vergessen wurde, auch die entsprechenden Bedingungen zu schaffen. In ausreichendem Umfang gibt es Schnelltests wohl erst nach Ostern. Das heißt doch, dass weitere Öffnung auch erst dann umgesetzt werden können, wenn das Infektionsgeschehen an Schulen kontrollierbar bleiben soll, fordert Udo Beckmann, der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), anlässlich des aktuell bekanntgegebenen Beschlusses nach der Videoschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder.

Der VBE hatte bereits in den letzten Wochen immer wieder herausgestellt, dass es einen Dreiklang aus Impfen-Testen-Hygieneregeln geben muss. Beckmann kritisiert: „Das Impfen kommt aber nur langsam voran, für das Testen ist die Infrastruktur noch nicht geschaffen und die Hygieneregeln insbesondere im Sinne des Abstandhaltens können nur im Wechselunterricht sinnvoll eingehalten werden. Jetzt große Lockerungsschritte an den Schulen in Aussicht zu stellen, schürt Erwartungen bei den Eltern und Schülerinnen und Schülern, die wir an Schule nicht umsetzen können. Leidtragende sind die Schulleitungen und Lehrkräfte, die sich den offenen Fragen stellen müssen, selbst aber von der Politik keine Antworten erhalten. Das ist schlicht inakzeptabel!“, kommentiert Udo Beckmann,

Er ergänzt: „Wir haben gefordert, alle an Schule Beteiligten mindestens zweimal wöchentlich zu testen – von dafür ausgebildetem Personal. Wir bekommen nun: einmal wöchentlich Schnelltests. Es ist fraglich, warum das plötzlich ausreichen soll. Das wurde bislang anders kommuniziert. Es konnte in Studien gezeigt werden, dass erst ab zwei wöchentlichen Testungen die Inzidenzzahlen kontrollierbarer werden.“