Berlin, Bildungsgerechtigkeit Inklusion/Integration

Schulen rechtzeitig vorbereiten!

VBE zu den Herausforderungen durch Flüchtlinge aus der Ukraine

Mit Blick auf die Fluchtbewegungen aus der Ukraine mahnt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), an:

„Die Politik muss in einer Verantwortungsgemeinschaft aus Bund, Ländern und Kommunen schnellstmöglich geeignete Maßnahmen ergreifen und die Schulen in die Lage versetzen, Flüchtlingskinder aufzunehmen. Dabei kann sie auf die Erfahrungen aus dem Jahr 2015 zurückgreifen. Es braucht vor allem die kurzfristige Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen, die die Schulen unbürokratisch abrufen können. Wir wissen, dass die vorhandenen Raumkapazitäten bereits jetzt kaum ausreichen und dass das pädagogische Personal in den Schulen durch Corona seit zwei Jahren über Gebühr belastet ist. Wir sind sicher, dass die Lehrkräfte trotzdem alles tun werden, um geflüchteten Kindern und Jugendlichen bestmögliche Bildungschancen zu ermöglichen. Bereits 2015 hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass Lehrkräfte auf die Beschulung von Kindern vorbereitet werden, die vom Horror dessen, was derzeit in der Ukraine passiert, traumatisiert sind, die Familienmitglieder verloren haben und entwurzelt wurden. Hinzu kommt die Sprachbarriere. Für all dies benötigen die Schulen dringender denn je die Unterstützung durch multiprofessionelle Teams aus Schulpsychologinnen und -psychologen, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern sowie Schulgesundheitsfachkräften. Besonders wichtig ist auch, dass genügend Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache zur Verfügung stehen und die Schulen für die notwendige Kommunikation mit Eltern und Schülerinnen und Schülern flexibel auf Dolmetscherinnen und Dolmetscher zugreifen können.“

Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerkes UNHCR, befanden sich am 3. März 2022 – Tag sieben des russischen Überfalls auf die Ukraine – bereits über eine Million Menschen, größtenteils Frauen und Kinder, auf der Flucht. Perspektivisch gehen Expertinnen und Experten davon aus, dass deutlich mehr als 100.000 Menschen auch in Deutschland Schutz suchen werden. Wir können davon ausgehen, dass zwei Drittel von ihnen Kinder und Jugendliche sind.