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VBE an die KMK: Keine unhaltbaren Versprechungen!

Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), kommentiert die heute am Rande der Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) veröffentlichten Äußerungen des Präsidiums:

„Wir begrüßen, dass sich die Kultusminister:innen der Länder dazu bekannt haben, dass Schulen auch bei einer möglichen Gasknappheit nicht geschlossen und angemessen geheizt werden sollen. Es bleibt allerdings die Frage offen, wie pandemiebedingtes Lüften zur Minderung der Infektionsgefahr im Herbst und Winter und eine für ein angemessenes Lernsetting notwendige Temperatur angesichts drohender Engpässe in Einklang zu bringen sind.

Auch der VBE ist der Auffassung, dass Distanz- und Wechselunterricht weitestgehend vermieden werden müssen. Wer jetzt allerdings verspricht, dass Schulschließungen und Distanzunterricht nicht mehr zu den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gehören werden, muss die Frage beantworten, wie dies angesichts des dramatischen Personalmangels und einem erwartbaren Anstieg der Infektionszahlen unter Lehrkräften eingelöst werden soll. Bereits zu Schuljahresbeginn kam es in einigen Bundesländern dazu, dass Lerngruppen in den Distanzunterricht geschickt wurden, da die bestehende dünne Personaldecke durch Erkrankungen so weit reduziert wurde, dass ein Unterrichtsangebot in Präsenz nicht mehr möglich war. Ich kann nur davor warnen, dass die Politik vor allem bei den Eltern falsche Erwartungen weckt, weil dies zu Konflikten zwischen Eltern und Lehrkräften führen wird. Anstatt trügerische Sicherheit zu suggerieren, ist es die Verantwortung der Politik, Eltern auf erwartbare Einschränkungen vorzubereiten. Die Erfahrungen aus den letzten Monaten zeigen, dass sich offene Schulen trotz hohen Krankenstandes nicht realisieren lassen, ohne bestehende Bildungsangebote noch weiter zusammenzustreichen. Die Auffassung von Frau Prien, dass die Schulen gut auf Herbst und Winter vorbereitet sind, decken sich nicht mit den Meldungen, die uns derzeit aus den Ländern erreichen.“