„Deprofessionalisierung – nein Danke!“
Nach der Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) wurde heute ein Beschluss dieses Gremiums veröffentlicht, wonach die Länder einen gemeinsamen Rahmen für die Qualifizierung zu Ein-Fach-Lehrkräften, das Duale Lehramtsstudium und das Quereinstiegs-Masterstudium schaffen. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, stellt mit Blick auf die Positionslage des Verbandes fest: „Die KMK leistet sich einen Beschluss, der den Empfehlungen ihres eigenen wissenschaftlichen Beratungsgremium, der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK), zuwiderläuft. Der Deprofessionalisierung muss Einhalt geboten werden. Wir rücken kein Stück von unserer Ansage ab, dass es kein duales Studium im Sinne der Einphasigkeit geben soll. Zudem soll es grundsätzlich keine Ein-Fach-Lehrkräfte geben, wenngleich jenen, die in Mangelfächern zunächst nur in einem Fach unterrichten, eine Nachqualifizierung ermöglicht werden muss.“
Brand setzt sich dafür ein, dass Qualität der Lehrkräftebildung gesichert und perspektivisch gesteigert wird. Sie müsse den Herausforderungen vor Ort Rechnung tragen und die angehenden Lehrkräfte optimal darauf vorbereiten, professionell zu agieren. Dafür brauche es eine angemessene Dauer des Vorbereitungsdienstes mit mindestens 18 Monaten und optimal 24 Monaten. Ein besonderes Anliegen ist dem VBE zudem, die fortlaufende Qualifizierung der Lehrkräfte sicherzustellen. „Dafür muss zum einen die Kohärenz über alle Phasen der Lehrkräftebildung sichergestellt werden. Zum anderen muss sichergestellt werden, dass ausreichend zeitliche und finanzielle Ressourcen bestehen, als dass Lehrkräfte innerhalb der geregelten Arbeitszeit qualitativ hochwertige Fort- und Weiterbildungsangebote wahrnehmen können. Damit wird das Berufsfeld attraktiver und so können auch wieder mehr Menschen für die Arbeit im Bildungssystem gewonnen werden“, erklärt Brand.
Die stellvertretende VBE Bundesvorsitzende für den Arbeitsbereich Schul- und Bildungspolitik, Simone Fleischmann, hat in dieser und ihrer Funktion als stellvertretende dbb Bundesvorsitzende an einem Austausch der KMK mit den Lehrkräftevertretungen am gestrigen Tag in Berlin teilgenommen. Sie betont: „Bei aller Notwendigkeit, rote Linien einzuziehen und sehr deutlich zu machen, was wir mittragen können und was nicht, möchten wir die konstruktive Zusammenarbeit auf Bundesebene betonen. Wir schätzen die vertraulichen und inhaltsbezogenen Gespräche.“