Berlin, Bildungsfinanzierung Digitalisierung

Mut macht Schule – Schule macht Mut

Verleihung des Deutschen Schulpreises

An diesem Donnerstag, den 12. Oktober 2023, wird in Berlin der Deutsche Schulpreis vergeben. Mit diesem zeichnen die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung gute Schulen und ihre innovativen Schulkonzepte aus. Der erste Platz, welcher mit 100.000 Euro dotiert ist, geht in diesem Jahr nach Bayern, an die Eichendorffschule in Erlangen. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, kommentiert:

„Wir sehen in vielen Schulen eine zunehmende Verdichtung von Herausforderungen, der angemessen begegnet werden muss. Die Eichendorffschule zeigt, wie das gehen kann. Mit Mut zu neuen Wegen wurden hier neue Lern- und Lehrwege umgesetzt. Insbesondere das Lernen in Lernbüros mit einer dreifachen Differenzierungsmöglichkeit, praktischem Erleben und einer durchgehenden digitalen Unterstützung ist innovativ und zielführend. Die versammelte Bildungsprominenz und der Bundespräsident Frank Walter Steinmeier honorieren dies. Wir würden uns wünschen, sie würden dafür sorgen, dass die dafür notwendigen Bedingungen auch an anderen Schulen zu finden sind. Noch immer ist ein Drittel der Schulen nicht am schnellen Internet angebunden. In einer vom VBE beauftragten repräsentativen forsa-Umfrage geben 15 Prozent der Schulleitungen an, noch gar keine Klassensätze an digitalen Endgeräten zu haben. Nur 10 Prozent geben an, dass alle Schülerinnen und Schüler mit einem Endgerät ausgestattet sind. Da ist noch viel Luft nach oben!“

Mit Blick auf das Schulklima bemerkt Brand: „Es ist faszinierend zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler selbst Abmachungen treffen und für deren Einhaltung sorgen. Keine Regeln vorzugeben heißt eben nicht, dass ein wertfreier Raum entsteht, sondern dass die Kinder und Jugendlichen nach ihren eigenen Maßstäben und immer wieder neu aushandelnd entscheiden können, welche Werte ihnen besonders wichtig sind. So erwächst ein Miteinander, in dem optimal auf die Bedürfnisse der Beteiligten eingegangen wird. Das macht den Schülerinnen und Schülern Mut, auch in ihrem weiteren Lebensweg für die eigenen Ideale einzustehen.“